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Office 365, Azure AD, ADSync und ADFS - eine Einführung und Begriffsklärung

Mit diesem Artikel beginne ich eine kleine Serie zum Thema Office 365 Benutzerverwaltung. Im ersten Teil möchte ich erst einmal klären, wie Office 365 und Azure AD zusammen hängen und wofür man den Azure AD Sync Dienst und Active Directory Federation Services (ADFS) benötigt. 

Wofür brauche ich Azure AD, wenn ich doch Office 365 einsetze?

Azure AD (Actice Directory) ist ein Benutzerverzeichnis, das von Microsoft ohne Installation eines eigenen Servers auf den Microsoft-Servern bereitgestellt wird. Office 365 verwendet Azure AD zur Speicherung Ihrer Office 365 Benutzerkonten. Dafür wird beim Anlegen eines Office 365-Accounts automatisch ein Azure-AD Verzeichnis angelegt.
Azure AD speicher Ihre Benutzerinformationen. Immer, wenn Sie im Office 365 einen neuen Benutzeraccount anlegen oder Benutzerinformationen ändern, werden tatsächlich Änderungen im Azure AD durchgeführt.

Benutzer mit einem lokalen AD zusammenführen

Um zu verhindern, dass Ihre Benutzer sich mehrere Kennwörter merken müssen – eins für Ihr Outlook und Sharepoint, und eins für Ihre lokale Anmeldung am PC – hat Microsoft die Möglichkeit zur Verfügung gestellt, Ihre Benutzerkonten ins Azure AD zu synchronisieren. Dafür benötigen Sie ein Tool namens Azure AD Sync (ehemals Dirsync), das Sie auf einem Server in Ihrem Netzwerk installieren („On Premise“). AAD Sync prüft in regelmäßigen Abständen Ihre Verzeichnisse (lokales AD oder, wenn eine Rücksynchronisation gewünscht wird, auch Ihr Azure AD) und synchronisiert Daten wie Kennwörter zwischen den Verzeichnissen. Die synchronisierten Verzeichnisse bleiben nach wir vor getrennt, aber die Daten können auf dem gleichen Stand gehalten werden. Die Synchronisation kann jederzeit abgebrochen werden.
Durch AAD Sync brauchen Ihre Benutzer sich nur noch ein Kennwort zu merken, da die Kennwörter im lokalen AD und im Internet immer gleich sind. Was Azure AD jedoch nicht leisten kann ist ein Single Sign on, wie er normalerweise auf einem Domänen-PC ausgeführt wird. Das bedeutet, daß z.B. der Zugriff auf Ihren Office 365 Sharepoint eine zusätzliche Anmeldung auf der Sharepoint Website erfordert, auch wenn das Kennwort lokal wie auf dem Sharepoint dank Azure AD das gleich ist. Um einen Single Sign on zu ermöglichen, benötigen Sie ADFS (Active Diretory Federation Services).

Single Sign on mit Office 365

Damit Ihre Benutzer nicht für jede Office 365 Ressource eine Anmeldung durchführen müssen, sondern wie in einem lokalen Netzwerk üblich nur eine Anmeldung am PC durchführen und dann Zugriff auf alle Ressourcen haben, benötigen Sie Active Directory Federation Services (ADFS).
ADFS ist ein Dienst, der dazu dienst, die Anmeldungen von Websites „befreundeter“ Unternehmen in Ihr AD umzuleiten. Ein Beispiel für ähnliche Dienste, die Sie vermutlich zumindest schon oft gesehen haben, sind die Anmeldungen auf Websites via Google oder Facebook.

Anstatt auf einer Website ein neues Benutzerkonto anzulegen, verwenden Sie einfach Ihren Google-Account. Das Prinzip dahinter funktioniert so, dass die Website, an der Sie sich anmelden, Ihren Client im Hintergrund an den Anmeldeserver von Google weiterleitet. Ihre Google-Anmeldeinformationen werden von Google überprüft, und wenn Sie sich korrekt angemeldet haben, wird Ihrem Client ein Anmeldetoken ausgestellt und digital signiert (vor Änderungen geschützt und mit einem Stempel versehen, der sicher stellt, dass das Anmeldetoken wirklich von Google erzeugt wurde). Dieses Anmeldetoken gibt Ihre Clientsoftware an die Website zurück. Da die Website google vertraut, kann Sie nun die Anmeldeinformationen von Google verwenden, um für Sie ein Konto zu erstellen, dass mit dem Google-Konto verknüpft ist.

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